Was benötigt ein Lama?

Sie möchten sich auch Lamas anschaffen? Oder Sie sind einfach neugierig welche Bedürfnisse Lamas haben?

Diese Seite ist für alle gedacht, die sich Fragen über Lamahaltung stellen, und insbesondere über:

- Weide und Zaun

- Unterstand

- Ernährung

- Gesellschaftliches Leben

- Jährliche Pflege (Scheren und Nagel schneiden)

Tägliche Bedürfnisse: die eingezäunte Weide

Laut Verein der Züchter, Halter und Freunde von Neuweltkameliden e. V. werden für die 2 erste Lamas eine Weide von mindestens 1000 m² benötigt, danach mindestens 100 m²  pro zusätzlichem Tier. Laut Erfahrung würde ich 1000 m² pro Tier empfehlen, wenn die Tiere das gesamte Jahr über auf einer Weide stehen sollen. 

 

Der Zaun sollte mindestens 1,20 m hoch sein. Es gibt Lamas die höher springen (aus Langeweile oder Angst) und 1,2 m ist wirklich das Minimum. Ein Wildzaungatter ist auch sehr empfehlenswert, um zu vermeiden dass die Lamas gegen den Zaun drücken, um das kleine grüne Grasstück auf der anderen Seite (dort schmeckt es immer besser) zu erreichen.  Kein Stacheldraht.

 

Auf dem Bild rechts, die Weide  (2000 m²) von Bobby, Harry und Nelson. Zaun ist 1,20 m hoch mit Wildgatter. Tür ist 1, 0 m hoch, wir haben aber eine zusätzliche Litze installiert.  


Tägliche Bedürfnisse: das Unterstand

Auch wenn die Lamas scheinbar es nie nutzen (egal ob Regnen, Wind oder Schnee), brauchen die einen Unterstand. Es muss auf drei Seite zu sein, und mindestens 2 m² pro Erwachsene Lama. Es ist nicht notwendig Heizung für den Winter zu haben.

 

Wir haben einen 3 * 5 Meter Zeltunterstand (wie auf dem Bild rechts) - praktisch, stabile und relativ billig, dafür nicht so schön.

 

Ein Paddock mit ungefähr 3 * m Meter ist für das Training von den Tiere ein MUSS. Unseren ist ein bisschen größer (3* 5) und es funktioniert auch. Für mehr Informationen über das Lama Training schauen Sie bitte hier: wie trainiere ich mein Lama?


Tägliche Bedürfnisse: die Ernährung

Lamas sind Wiederkäuer und ernähren sich entsprechend.  Sie müssen ähnlich behandelt werden wie Ziegen oder Schafe.

 

Ein ausgewachsenes Lama entspricht 0,1 Großvieheinheiten - also 1/10 Pferd oder Kuh. Um ein Lama ein Jahr lang zu versorgen werden also rund 1000m² oder 0,1ha Fläche benötigt (unter durchschnittlichen Bedingungen).

Es ist dennoch immer ganzjährig notwendig Lamas den freien Zugang zu ausreichend Heu und Wasser zu gewähren. Die drei Männchen brauchen im Winter rund 30kg Heu pro Woche - im Gegensatz zu rund 5kg im Sommer, wenn sie sich hauptsächlich von der saftigen Weide ernähren.

 

Zuckerhaltige Nahrung (Brot, Karotten, Getreide etc.) sollte nur wohldosiert gefüttert werden und nur im Rahmen des Trainings oder an Stuten am Ende der Trächtigkeit bzw. während der Laktation. Eine zu reiche Ernährung kann für diese Kameliden tödlich enden.

 

Auf der Weide sollten keine giftigen Pflanzen zu finden sein. Unser Nachbar hat eine Tuya - hier bedienen sich die Lamas sehr selten und in kleinen Mengen, was sich bisher überhaupt nicht negativ auswirkt.

Aufgepasst, Übergewicht und Verfettung sind reelle Probleme für Lamas in Europa. Lamas sind von Natur aus an karge Verhältnisse gewohnt. Unsere reichen und fruchtbaren Ackerflächen und Weiden führen zur Überversorgung mit Nährstoffen und Kalorien.


Das wichtigste überhaupt: Gesellschaft!

Lamas sind Herdentiere. Sie leben in streng hierarchisch organisierten Gruppen. Für die Haltung bedeutet das, dass mindestens zwei Lamas gemeinsam gehalten werden müssen, besser sind drei oder mehr. So kann sich eine Gruppendynamik einstellen und eine Rangfolge etabliert werden.

 

Kein Pärchen! Auf ein Männchen sollten mindestens zwei Weibchen kommen. Ein Weibchen alleine wäre unglücklich und ständigen Avancen des Männchens ausgesetzt, was durchaus gefährlich werden kann. Empfehlenswert ist es direkt auf gemeinsame Haltung von Männchen und Weibchen zu verzichten und die Tiere nach Geschlechtern getrennt zu halten.

 

In unserem Fall halten wir drei Männchen, davon zwei (Bobby und Harry) kastriert (Wallache). Kastrierte Lamas sind sehr sozial, angenehm und können auch gut mit Weibchen gemeinsam gehalten werden.

Auf diesem Bild ist schön zu sehen, wie Nelson (unser dominantens Männchen) Bobby und Harry bedroht, um in Ruhe alleine zu fressen. Es ist besonders darauf zu achten, dass der Zugang zum Futter ausreichend groß ist, dass auch die rangniederen Tiere Gelegenheit zum Fressen bekommen.


Jährliche Pflegemaßnahmen : Schur & Zehnägel schneiden

Die Schur:

Alpakas und Wooly-Lamas müssen jedes Jahr geschoren werden. Klassik-Lamas (mit wenig / keiner Wolle) nur ungefähr alle zwei Jahre.

Wollige Tiere nicht zu scheren kommt einer Misshandlung der Tiere gleich!

 

Zehnägel:

Im Gegensatz zu den Anden sind unsere Felder nicht steinig oder extrem trocken. Das hat zur Folge, dass die Fußnägel der Lamas sich nicht auf natürliche Art abnutzen. Einmal im Jahr müssen sie von Hand geschnitten werden um Krankheiten und Fehlstellungen vorzubeugen.

 

Weitere empfohlene Pflegema´ßnahmen sind Entwurmungskuren und Impfungen.